Das Mundartliteratur-Archiv ist nach Solothurn umgezogen

Das «mundartforum» (ehemals Verein Schweizerdeutsch) besitzt ein rund 1700 Titel umfassendes Mundartliteratur-Archiv. Dieses wurde jahrelang von zwei Mitgliedern der Gruppe Zürich, Jürg Bleiker und Thomas Ziegler, umsorgt und betreut. Sie nahmen Neuzugänge (viele Schenkungen) auf, katalogisierten sie und packten sie in Schachteln ab. Die Bücher lagerten in dieser Zeit im Luftschutzkeller des Oberstufenschulhauses in Elgg.

Am 20. September 2020 zog das Archiv an einen neuen Standort in Solothurn um und befindet sich seither wieder in der Obhut des «mundartforums». Für den Umzug haben sich die Vorstandsmitglieder Rolf Landolt, Lisa Dermond, Sandro Bachmann, Martina Heer und Luzius Thöny am 20. September in Elgg getroffen. Als Transportfahrzeuge standen zwei Autos und ein grosser Anhänger zur Verfügung. Das Einladen verlief speditiv und dank guter Packarbeit von Rolf Landolt passte das gesamte Archivmaterial in den Autoanhänger.

Als neuer Archivstandort dient ein Raum im historischen Altwyberhüsli in Solothurn, den wir zu diesem Zweck gemietet haben. Dank einer grosszügigen «Mitgift» der Gruppe Zürich, die neu «züritüütsch» heisst, ist die Miete des neuen Archivraums für mindestens die nächsten drei Jahre gesichert.

Nach der Ankunft in Solothurn gab es zunächst Spaghetti mit verschiedenen Saucen bei Anne-Regula Keller zuhause. Danach schritten wir zum Ausladen. Wir beförderten alle Archivmaterialien mit einer von Rolf Landolt geplanten und installierten Seilwindenkonstruktion direkt ins Obergeschoss des Altwyberhüslis. Dank tollem Einsatz aller Beteiligter standen schon bald alle Kisten am richtigen Ort!

Als nächsten beschäftigt sich der Vorstand mit der Frage, wie man die Bücherschätze am neuen Ort einem interessierten Publikum möglichst attraktiv präsentieren könnte. Im Verlauf des Jahres 2021 möchten wir zudem eine Einweihung / einen Tag der Offenen Tür am neuen Archiv-Standort machen.

Kommentare 1

  • Ich interessiere mich sehr für Mundarten und stelle zu meinem Leidwesen fest, dass die Mundart-Schreibung leider in zunehmendem Masse einer Verwilderung und Sprachverwirrung zum Opfer fällt. Es gibt hier in Olten, wo ich wohne und aufgewachsen ist, kaum mehr jemanden, der einen unverfälschten Dialekt spricht. Die Mundartansagen in den Bussen der BOGG verwenden Ausdrücke, die es eigentlich gar nicht gibt. Auch Speisekarten in Mundart id zum Teil echte Kabarett-Nummern: Feschsoppe, Pelzpaschtetli, Chenderomzog, Rahm statt Nidle, Butter statt Anke, Sonntig statt Sunntig, Chochi statt Chuchi usw.usw. Gibt es eine Gruppe, die sich mit solchen Dingen auseinandersetzt? Oder muss man mit Theaterbesprechungen mit Titeln wie: ergend einischt fengt eim s Glöck emmer leben?

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