Kategorie «Neuerscheinungen»

Schweizerdeutsches Gebrauchs-Wörterbuch für die Ostschweiz

Welche schweizerdeutschen Wörter müssen zugezogene Deutsche kennen, um sich im Alltag in der Ostschweiz zurechtzufinden?

Mit dieser Frage hat sich Christoph Schwarze, emeritierter Professor der Universität Konstanz, auseinandergesetzt. Als Resultat seiner Beschäftigung mit dem Thema ist im Jahr 2020 ein Schweizerdeutsches Gebrauchs-Wörterbuch für die Ostschweiz erschienen. Das Büchlein lässt sich auf der Webseite der Universität Konstanz gratis herunterladen (Schweizerdeutsches Gebrauchs-Wörterbuch für die Ostschweiz). Es dürfte für eingewanderte, sprachinteressierte Deutsche auch in anderen Regionen der Deutschschweiz von Interesse sein.

Zusammenfassung:

Es handelt sich um ein kleines kontrastives Wörterbuch. Den Kern der Schrift bildet eine alphabetische Liste von in der Ostschweiz gebräuchlichen Wörtern, die Deutschsprachigen ohne Schweizer oder alemannischen Hintergrund nicht vertraut sind. Es wird jeweils eine deutsche Übersetzung angegeben, ggfs. werden Bemerkungen zu Gebrauch und Redewendungen angefügt. Eine Einleitung erläutert die Konzeption des Wörterbuchs, und zwei Anhänge schließen es ab. Der erste beschreibt und begründet die gewählte Transkription des Schweizerdeutschen; im zweiten sind systematische Entsprechungen von Schweizerdeutschen und Standarddeutschen Lauten dargestellt.

 

SCHWARZE, Christoph, 2020. Schweizerdeutsches Gebrauchs-Wörterbuch für die Ostschweiz. Tägerwilen: Selbstverlag. 16 Seiten.

Mundartliteratur aus Nordamerika

Schon mehrfach erreichten uns in letzter Zeit Nachrichten von in Nordamerika wohnhaften Personen mit Wurzeln in der Schweiz. Manche von Ihnen verfassen selber Texte in Mundart mit Erinnerungen an ihre Kindheit in der Schweiz.

An dieser Stelle sei hingeweisen auf das im Sommer 2020 neu erschienene Buch „Bärner Mundart us Kanada: Gschichte und Gedanke us mym Läbe…“ von Ursula Thierwächter.

Hierzu heisst es auf der Verlagswebseite, wo das Buch auch bestellt werden kann:

Dieses Buch ist in Schweizer (Bärner) Mundart geschrieben. Es sind Erzählungen und Geschichten aus der nicht ganz einfachen Kinder- und Jugendzeit der Autorin. Gleichzeitig schreibt und vergleicht sie aktuelle Themen mit dem heutigen Leben in Kanada.

Ein zweites Buch der Autorin mit dem Titel „Tiergschichte si Härzgschichte“ erschien 2022.

Weitere Auslands-Mundartliteraten finden Sie verzeichnet in unserem ausführlichen Verzeichnis von Mundartliteratur-AutorInnen.

Neuerscheinungen Mundartliteratur im Frühling 2020

Vor kurzem sind folgende zwei Titel neu erschienen, auf die wir hier gerne hinweisen:

 

Schobinger, Viktor: «Der Ääschmen und di toot im gaarte». Züri-Krimi 32. Schobinger-Verlaag. Weitere Infos.

Der Ääschme wììrt us eme «kürsli» usegholt, wil men e tooti gfunde hät, en halbe meeter tüüff under em bode, näbet ere wila. De psit­zer wäiss vo nüüt – oder säit s ämel. Er wäiss ä nüüt vo den antiike mööbel, won i sinere wila laagered. Näbet dère wila hät s en anderi wila, won em psitzer siin beschte fründ wont. Wäiss dèè mee und wott ä nüüt säge? Der Ääschme trifft en alte bekante wider, der «admiraal», en ex-iibrächer, won em nöd cha hälffe, und er trifft siis gottechind.

 

Eggenberger, Peter: «D Hebamm vo Walzehuuse. Appezeller Gschichte ond Gedicht». Appenzeller Verlag. Weitere Infos

Mit seinem elften Kurzgeschichtenbuch streift Peter Eggenberger erneut vergnüglich durchs Appenzellerland. Verblüffende Zwischenfälle und schier unglaubliche Begebenheiten, aber auch rekordverdächtige Tatsachen lassen staunen, schmunzeln und lachen. Begebenheiten, in deren Mittelpunkt originelle, teils weitbekannte Leute stehen, wie der dänische Prinz Aage, der im Weissbad Kurferien verbringt; köstliche Episoden rund um die «Hochschule» auf dem St.Anton; die Walzenhauser Hebamme, die mit einem Magnetopathen die Geburtswehen einer Schwangeren an den Vater delegiert.

Immer wieder kommt die Schlagfertigkeit der Appenzellerinnen und Appenzeller zum Zuge. In weiteren Geschichten wie etwa «E Frau us em Internet» und «Moderni Komunikaziostechnik» hingegen wird naiv agiert. Gereimte Texte wie «S Aalter» und «Üsers Bähnli» gehören ebenso zum Inhalt wie der vergessene Liedtext «Appezeller Rundschau», der von Reute bis Schönengrund jeder Gemeinde die Reverenz erweist.

35 Kurzgeschichten entführen in die Welt des Appenzellerlandes: Verblüffendes und Unglaubliches lässt staunen.