Autoren-Archiv

Mitgliederversammlung 2025 in Schaffhausen

Der Vereinsvorstand freut sich, Sie zur jährlichen Mitgliederversammlung einladen zu dürfen. Diese findet statt am Samstag, 14. Juni 2025, in Schaffhausen. Wir treffen uns im Alten Schützenhaus an der Rietstrasse 1 in 8200 Schaffhausen.

Die Versammlung findet ca. ab 10:30 Uhr statt, gefolgt von einem Mittagessen und einem Nachmittagsprogramm. Ein detailliertes Programm und weitere Informationen zur Anmeldung folgen.

Gäste sind wie immer herzlich willkommen!

Auskunft Nr. 2025-1: Cholereschlucht

Wir möchten gerne wissen, was das Wort Cholere im Namen der Cholereschlucht bedeutet. Können Sie uns weiterhelfen?
Danke u früntlechi Grüess us Thun

– A. S.

Antwort der Sprachstelle: Der Name hängt mit dem Wort Chol, Chole ‚Kohle‘ zusammen. Eine Cholere ist entweder zu verstehen als „Ort, an dem Kohle gebrannt wurde“ oder als „Besitz einer Person bzw. Familie namens Kohler“.

Der Namentyp Cholere kommt in der Deutschschweiz mehrfach vor. Eine Cholere gibt es zum Beispiel auch noch in der Gemeinde Vechigen oder in der Gemeinde Reichenbach im Kandertal. In Obwalden gibt es einen Cholerewald.

Im Berner Ortsnamenbuch (Teilband I/2, Spalte 488) steht im Artikel Chol-:

„Die zahlreichen Flurnamen beleuchten die wirtschaftliche Bedeutung des Herstellens von Holzkohle, teilweise auch der Gewinnung von Steinkohle in früherer Zeit in unseren Gegenden.“

(L. Thöny, für die Sprachstelle des Vereins Mundartforum, 19.3.2025)

Internationaler Museumstag 2024

Die Museen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein feiern im Mai 2024 den Internationalen Museumstag und laden das Publikum ein, die Vielfalt der Museumslandschaft zu entdecken.

Rund um diesen Tag veranstalten auch die Museen in der Schweiz und in Liechtenstein Veranstaltungen und Feierlichkeiten, die sich über den ganzen Mai erstrecken.

Im Rahmen des Museumstages – der in diesem Jahr einen ganzen Monat dauert – öffnen wir am Samstag, 25.5.2024, das Mundartliteratur-Archiv in Solothurn. Das Archiv steht für Besucherinnen und Besucher offen von 9:00 bis 16:00. Der Eintritt ist gratis.

Weitere Informationen zum Museumstag auf www.museums.ch

Informationen zum Mundartliteratur-Archiv

Seite des Mundartliteratur-Archivs bei museums.ch

Glarner Mundartwörterbuch erschienen

Frisch ab Presse: Das neue Glarner Mundartwörterbuch ist da! Entdecken Sie unter rund 12’000 Stichwörtern bekannte, seltene, fast vergessene und überraschende Ausdrücke der Glarner Mundart. Mit einer Einleitung zum Glarner Dialekt Redewendungen, Personennamen und einem hochdeutschen Register.

Das Buch erscheint als Band 17 in unserer Buchreihe „Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allgemeinverständlicher Darstellung“.

Es ist erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag: https://baeschlinverlag.lesestoff.ch/…/ISBN-9783855464135/

Mitgliederversammlung 2024 in Bern

Der Vereinsvorstand freut sich, zur jährlichen Mitgliederversammlung des Vereins einladen zu dürfen. Diese findet am Samstag, 9. März 2024, ab 14:15 Uhr in Bern statt. Ort der Versammlung ist das B. Blinden- und Behindertenzentrum Bern (B-Bern, Neufeldstrasse 95, 3012 Bern; Sitzungsraum 1; Lageplan).

Im Anschluss an die Versammlung haben wir die Gelegenheit, die Forschungsstelle für Namenkunde an der Universität Bern zu besuchen, wo das «Ortsnamenbuch des Kantons Bern» erarbeitet wird. Die Forschungsstelle befindet sich wenige Gehminuten vom Blinden- und Behindertenzentrum entfernt im Unitobler-Gebäude. Mitarbeiter des Projekts werden uns dort das Ortsnamenbuch vorstellen, die Orts- und Flurnamensammlung zeigen, die redaktionellen Abläufe erklären und Fragen beantworten.

Einladung (PDF)

Anmeldung (bis am 1. März): Hier anmelden

Gäste sind herzlich willkommen!

Nun hat auch Solothurn eine Mundartorganisation

In Solothurn wurde kürzlich der Solothurner Mundartverein gegründet. Vorläufig umfasst sein Einzugsgebiet das Gebiet um Solothurn, die Bezirke Lebern mit Grenchen, Wasseramt und Bucheggberg samt angrenzendem Bernbiet am Jurasüdfuss sowie den Bezirk Thal hinter der ersten Jurakette. Sein Ziel ist es, die Bevölkerung mit Veranstaltungen von Lesungen über Poetry Slam, Mundartsongs, wissenschaftlichen Vorträgen zu Schreibwettbewerben etc. zu sensibilisieren für die Kraft und den Reichtum der Mundart. Er will auch die Unterschiede zwischen den Dialektregionen aufzeigen und Freude an der Beobachtung der hiesigen Mundart und ihrer unausweichlichen Entwicklung wecken.

Bereits hat der junge Verein den «Mundarttag.23» am 28. Oktober in Solothurn organisiert. Nun kümmert sich der Vorstand um den Aufbau einer Website und um die Planung weiterer Anlässe. Vorgesehen ist, dass der neue Verein eine Sektion des Dachverbands Mundartforum wird.

Vorläufiger Kontakt: Vinzenz Wyss, Präsident, Tel. 079 821 18 51, wysv@zhaw.ch

Vorstellung des Solothurner Mundartvereins in der SRF-Sendung «Dini Mundart/Schnabelweid» am 14. 12.2023: https://www.srf.ch/audio/dini-mundart-schnabelweid/sebastian-steffen-i-wett-i-choennt-franzoesisch?id=12506121 (ab Minute 0:44)

 

Auskunft Nr. 2023-3: Mach mi nöd watz!

Wenn ich als Kind mit meiner Mutter stritt, sagte sie immer «mach mi nöd watz.» Das bedeutete, dass sie jetzt nicht weiter diskutieren wollte und somit die Diskussion als beendet zu betrachten war. Woher kommt dieser Ausdruck?

– U. E.

Antwort der Sprachstelle:

Nach dem grossen Wörterbuch des Schweizerdeutschen (Schweizerisches Idiotikon) gibt es im Schweizerdeutschen das Adjektiv watz, seltener auch gwatz oder watsch (Id. 16, 2370). Dieses hat allerdings eine Bedeutung, die nicht genau zum genannten Beispiel passt, es bedeutet nämlich: „begierig, erpicht auf“ oder „lebendig, munter“. Man kann vermuten, dass das Wort auch in einem weiteren Sinn „aufgeregt“ oder sogar „wütend“ bedeutet haben könnte, womit es dann zum Beispiel stimmen würde.

Im Schweizer Mundartkorpus findet man unter anderem einen Beleg aus dem Kanton Aargau, der die gleiche Verwendung zeigt:
«Denn was d’do verzellt hesch, das macht mi so watz…» (Arnold Emanuel Gysi, 1899, Kanton Aargau)

Auch für den Kanton Zürich findet man einen entsprechenden Beleg:
«Das hät do de Willy watz g’macht.» (Emilie Locher-Werling, ca. 1914, Kanton Zürich)

Wie sich auf Nachfrage bei der Fragestellerin herausstellte, war ihre Mutter mit Jahrgang 1923 in Wollishofen ZH aufgewachsen, hatte aber väterlicherseits Grosseltern aus Baden AG. Einige Indizien weisen also in den Raum Aargau/Zürich. Tatsächlich findet man das Wörtchen auch im Aargauer Wörterbuch von Jakob Hunziker von 1877, allerdings nur in der Wendung watz si (uf öpis), „gierig, erpicht sein auf etwas“. Im Zürichdeutschen Wörterbuch von H. Gallmann (2. Auflage 2010, S. 521) ist das Wort mit „scharf, begierig“ übersetzt.

(L. Thöny, für die Sprachstelle des Vereins Mundartforum, 22.8.2023)